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Zur Geschichte Böens

 

Urkundlich erwähnt wird das zur Stadtgemeinde Löningen gehörende Böen erstmals 1350, als Bauerschaft "Bodene".

Das an der Haseniederung gelegene Haufendorf von Gehöften, Heuerlings- und Eignerstellen war zu damaliger Zeit praktisch zu 100 Prozent katholisch. Die Zahl der Einwohner entwickelte sich von 45 im Jahre 1606, mit leichten Schwankungen (195 im Jahre 1870 und 147 im Jahre 1875), zu heute etwa 800. Aufgrund seiner Lage im Tal des Löninger Baches (heute: Mühlenbach), welcher die Anbindung an Löningen in wasserreicher Zeit erschwerte, erhielt Böen 1738 eine eigene Schule, zeitweise auch von Kindern aus Lodbergen besucht, die aber im Jahre 1854 wieder aufgelöst wurde.

Die weitreichendsten Veränderungen in seiner geografischen und sozialen Struktur erfuhr der ursprünglich rein landwirtschaftlich geprägte Ort erst im vergangenen Jahrhundert. Zum einen durch eine im Jahre 1922 im Böener Esch durchgeführte Flurbereinigung mit dem Ziel verstreuten Besitz zusammenzuführen und die Wirtschaftswege auszubauen. Zum anderen durch die Ansiedlung einer Fabrik der Fa. Graepel im Jahre 1948. Nachdem die Mitarbeiter zunächst hauptsächlich von Löningen nach Böen pendelten, siedelten sie sich ab 1956/57 zunehmend in der sogenannten "Graepelsiedlung" an. Schließlich entstand zwischen 1969 und 1972  im Anschluss an diese Siedlung eine weitere in Richtung Reithalle. Die sogenannte "Siedlung der Niedersächsischen Heimstätte", bestehend aus insgesamt ca. 30 Kleinsiedlungen, wurde im Rahmen des sozialen Wohnungsbaues errichtet.

Seit 1937 entwickelte sich in Böen das Erntedankfest zu einer der beliebtesten Feierlichkeiten. Es wurde anfangs in der Tenne des Bauern Bernhard Berges gefeiert, später in dessen Vieh- und Weidestall, der "Wirtschaft Jos", ab 1953 dann in einem kleinen Zelt bei Heinrich Sandker, heute Lüdeke-Dalinghaus. Großen Anteil am Erfolg und an der Organisation des Erntedankfestes sowie des 1957 erstmals auf die Beine gestellten Festumzugs hatte vor allem die 1950 gebildete Dorfjugend Böens.

 

Quelle: Aloys Eick. "Böen - ein Dorf wächst zusammen". In: Löninger Blätter - Materialien zur Heimatgeschichte im Oldenburger Münsterland (Herausgeber: Heimatverein Löningen). Ausgabe 12, April 1999, S. 1-3.